Um dieses AIP-Online-Notizbuch gut zu verstehen, solltest du zuerst hier die Seite „AIP im Praxistest“ lesen. Den Bericht zur AIP-Woche 1 findest du hier.
Nun liegt schon die zweite Woche Leben mit dem Autoimmunprotokoll hinter mir. Auch in dieser AIP-Woche bin ich glücklicherweise auf keine großen Hindernisse gestoßen.
Es fühlt sich einfach gut an, den Körper mit so vielen wertvollen Nährstoffen zu versorgen. Da ich die große Hoffnung habe, dass sich die Antikörperwerte meiner Hashimoto-Erkrankung deutlich verbessern werden, bin ich natürlich hoch motiviert.
ERNÄHRUNG
Zum Ende der ersten AIP-Woche habe ich die Makronährstoffverteilung leicht angepasst, da die relativ große Fettmenge meiner Verdauung schon Schwierigkeiten machte. Ich habe also folgerichtig den Fettanteil leicht reduziert, etwa um 10 Prozent.
Als Ausgleich nehme ich nun wieder ein wenig mehr Kohlenhydrate zu mir. Im Vergleich zur AIP-Woche 1 habe ich lediglich die Zusammenstellung meines Frühstücks ändern müssen. Konkret heißt das, ich habe die Buletten zum Frühstück gestrichen, denn sie haben ja nicht nur einen hohen Eiweißgehalt, sondern auch ziemlich viel Fett. Darauf wollte ich morgens erst einmal verzichten.
Statt dessen gab es hauptsächlich mein inzwischen heiß geliebtes Erdmandelmehl-Kokos-Porridge mit unterschiedlichen Früchten. Ich bin ein absoluter Porridge-Fan und diese getreidefreie Alternative ist für mich ein großartiger Ersatz!
Aufgewertet und variiert habe ich mein AIP-Porridge hauptsächlich mit Zitrusfrüchten und Beeren. Sie lassen den Blutzuckerspiegel weniger stark steigen als zuckerhaltigere Obstsorten.
Da ich voll berufstätig bin, muss ich mittags immer auswärts essen. Entweder ich stelle mir in der Salat-Bar ums Eck meinen Salat individuell zusammen oder ich habe fertigen Salat bzw. Rohkost dabei. Als Eiweißquelle wähle ich hauptsächlich Sardinen oder Makrelen aus der Büchse. Ich nutze dabei nur Fischprodukte in Olivenöl, denn da stimmt das Omega-6 zu Omega-3 Fettsäure-Verhältnis. Das sonst üblicherweise verwendete Sonnenblumenöl ist im AIP nicht erlaubt.
Die Vorbereitung des Abendessens ist bei mir eine Veranstaltung für die ganze Familie. In der heimischen Küche probieren wir gemeinsam neue Mahlzeiten aus und lassen sie uns dann gemeinsam schmecken. Diese Woche gab es zum Beispiel zum ersten Mal seit sehr langer Zeit mal wieder Leber und es schmeckte tatsächlich ganz gut. 🙂 Zukünftig werde ich versuchen, zweimal in der Woche Leber zu essen.
Die gemeinsame Zeit in der Küche macht unglaublich viel Spaß und macht die Umstellung natürlich wesentlich leichter. Für meinen Ehemann René macht es kaum einen Unterschied, ob wir AIP-freundlich kochen oder nicht. Er ernährt sich eher nach dem Primal Stil und ergänzt, was ihm an meinen Gerichten möglicherweise fehlt. Nur für unsere Tochter gibt es auch weiterhin Lebensmittel, die nicht AIP-freundlich oder Primal-konform sind.
Im Großen und Ganzen funktioniert die Ernährungsumstellung also sehr gut. Ich habe weiterhin nicht das Gefühl zu verhungern oder irgendwas zu verpassen.
Mein Gewicht ist diese Woche stabil geblieben. Durch die Aufzeichnung meiner Nahrungsaufnahme mittels Ernährungs-App habe ich immer einen guten Überblick darüber wieviel Kalorien ich aufgenommen habe und aus welchen Makronährstoffquellen sie stammen. Damit laufe ich auch nicht Gefahr, meinen Tagesbedarf kalorisch zu überschreiten. Durch einen hohen Anteil von Früchten oder sehr stark fettigen Speisen kann man auch im AIP schnell Gewicht zulegen. Dagegen musste ich teilweise nach dem Abendessen noch einen eiweißhaltigen Snack wie Räucherlachs essen, um nicht unterkalorisch zu werden. Nach wie vor ist es nicht mein Ziel Gewicht zu verlieren.
Meine tägliche Ernährung im AIP kannst du in Bildern auch auf Instagram mitverfolgen!
BEWEGUNG
Die täglichen Fußwege sind weiterhin wichtiger Bestandteil meines Tagesablaufs. Inzwischen kann ich mir gar nicht mehr vorstellen den Arbeitstag zu starten ohne vorher schon gute 45 Minuten zu Fuß unterwegs gewesen zu sein.
Auch während der Arbeit versuche ich bewußt mehr zu laufen. Dazu gehört auch, dass ich firmenintern eher für ein direktes Gespräch zu einem Kollegen gehe, als das Telefon zu nutzen. Auch plane ich während der Mittagspause bewusst Fußwege ein.
Mein Fitnesstraining fand auch diese Woche statt, aber aufgrund von Zeitmangel fiel meine Jogging-Einheit leider aus.
FREIZEIT, FREUNDE & FAMILIE
Das schöne Wetter nutzen meine Familie und ich für lange Spaziergänge und Besuche auf dem Spielplatz. Auch als Familie lassen wir das Auto nun immer öfter stehen. Kurze und mittellange Strecken legen wir ohnehin zu Fuß zurück.
Da unsere Freunde auch gerne draußen unterwegs sind, haben wir Treffen nach draußen verlagert und die Frühlingssonne genossen.
STRESSMANAGEMENT
Stressigen Situationen versuche ich weiterhin gelassener hinzunehmen.
Anfang der Woche merkte ich aber, dass sich Einiges nicht so einfach abschütteln ließ. Ich habe dann aktiv daran gearbeitet, mich am Nachmittag bewusst zu entstressen. Das hat ganz gut geklappt.
Ich denke auch wieder bewußt mehr an mich selbst, stelle Dinge hintenan und wenn es die Gelegenheit zulässt, dann mache ich auch mal so verrückte Sachen wie einen kurzen Mittagsschlaf. Auf diese Art konnte ich für den Rest der Woche entspannter an herausfordernde Situationen herangehen.
SCHLAF & REGENERATION
Diese Woche kam ich tatsächlich an einigen Tagen ein wenig früher ins Bett. Ich kam phasenweise auf fast 8 Stunden Schlaf. Die Regenerationsphase während des Schlafs ist super wichtig, gerade wenn man eine Autoimmunerkrankung hat. Daher stelle ich mein Schlafbedürfnis nun häufiger vor andere Dinge.