AIP-Erfahrungsbericht Woche 10

Um dieses AIP-Online-Notizbuch gut zu verstehen, solltest du zuerst hier die Seite “AIP im Praxistest” lesen. Die AIP Erfahrungsberichte der vorangegangenen Wochen findest du hier:

 

Woche 1Woche 2, Woche 3, Woche 4, Woche 5, Woche 6, Woche 7,Woche 8, Woche 9.

 

Der erste Teil meines Autoimmunprotokoll-Selbstversuches neigt sich langsam dem Ende entgegen. Zehn Wochen sind geschafft und das Überprüfen medizinischer Werte rückt für mich wieder etwas mehr in den Fokus.

Beispielsweise habe ich einen Zonulin-Test gemacht um herauszufinden, wie es nun um die Gesundheit meines Darms bestellt ist. Leaky Gut (auf Deutsch auch erhöhte intestinale Permeabilität) ist ja ein sehr wichtiger Faktor in Bezug auf die Immunabwehr und die Entwicklung von Autoimmunerkrankungen. Das AIP zielt ganz stark darauf ab, den Darm zu sanieren.

Mein Zonulintest hat einen Wert von 19,7 ng/ml ergeben. Bei einem Referenzwert < 38ng/ml gibt es damit keinerlei Hinweise auf eine gesteigerte intestinale Permeabilität (Leaky Gut). Meinem Darm geht es also gut!

Leider habe ich erst im Zuge des AIP von der Methode der Zonulin-Messung erfahren. Daher fehlt mir jetzt eine Referenz zum Ausgangszustand. Aber mit dem Ergebnis bin ich natürlich sehr zufrieden.

Dem Start der ersten Wiedereinführungsphase in meiner Ausschlussdiät steht damit eigentlich nichts mehr im Wege.

Mineralstoffprofil 9 Wochen nach Start des Autoimmunprotokoll (AIP)

Etwas anders sieht es mit meinem Mineralstoffprofil aus. Während sich meine Magnesium- und Zinkwerte erfreulicherweise verbessert haben, ist meine Quecksilberbelastung enorm gestiegen. Dieses Ergebnis kam doch etwas unerwartet und hat mich kurz etwas umgehauen.

Nachdem der Schreck verdaut war, haben René und ich in Ruhe analysiert und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass es nur an der Menge an Meeresfischen liegen kann. Davon habe ich in den vergangenen Wochen reichlich genossen.

Nach einigen Recherchen war schnell klar, dass wir uns unbewusst vor allem mit den großen Räubern eingedeckt hatten.

Das war gar keine bewusste Entscheidung sondern liegt eher an der guten Verfügbarkeit von Räucherfisch wie Makrele, Heilbutt und Thunfisch. Auch die Sardellen waren in Bezug auf die Schwermetallbelastung offenbar keine so gute Wahl.

Aber jetzt haben wir wieder viel dazugelernt und ich reagiere auf die Ergebnisse mit entsprechenden Veränderungen in meiner Ernährung. Ich esse insgesamt nicht mehr ganz so viel Fisch. Thunfisch und Heilbutt lasse ich vollständig weg. Stattdessen konzentriere ich mich auf Lachs und Sardinen. Gelegentlich esse ich noch Makrelen.

Die fehlende Proteinmenge gleiche ich durch Rind und Geflügel aus. Jetzt ist ja endlich wieder Grillzeit und wir nutzen das momentan reichlich. 🙂

Zusätzlich habe ich jetzt schon ein hypoallergenes Erbsenprotein in meine Ernährung eingeführt. Damit bin ich etwas unabhängiger und es ist leichter in der Handhabe als ein Steak zu grillen. Ohnehin möchte ich eigentlich nicht dauerhaft so große Mengen an Fleisch zu mir nehmen.

Was ich auch sehr vorteilhaft finde ist die Option, mit dem Erbsenprotein mein Frühstück mit Eiweiß anzureichern. Schon am Morgen Fleisch oder Fisch zu essen finde ich persönlich nicht so angenehm. Entsprechend häufig fehlte mir dann einfach das Protein.

Mit meiner reduzierten Menge an Schilddrüsenhormon geht es mir übrigens gut!

ERNÄHRUNG

 

Selbstgemachte AIP Leberpastete ohne Zusatzstoffe
Meine selbstgemachte Leberpastete war ein voller Erfolg!

In der Küche bleibt es weiterhin spannend. Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich endlich daran getraut habe, aber in dieser Woche war es soweit. Ich habe meine erste Leberpastete selbst gemacht. Das war eine tolle Erfahrung, denn es hat uns allen ausnahmslos gut geschmeckt.

Leber war vor meinem Autoimmunprotokoll-Versuch gar kein Thema bei uns. Wurstwaren gab es ohnehin kaum und  Leberwurst war dann eine sehr seltene Ausnahme.

Mit dem Wissen, dass wir nun eine schmackhafte und gesunde Leberwurst ganz ohne künstliche Zusätze selbst herstellen können, gibt es Leberwurst vielleicht etwas öfter. Dann wahrscheinlich mit meinem leckeren AIP-Brot. 😀

AIP Sauerkraut selbst herstellen
Der erste Ansatz für mein selbst gemachtes Sauerkraut.

Mein erstes selbst hergestelltes Sauerkraut ist nun nach 30 Tagen Fermentation auch endlich fertig. Es schmeckt wie Sauerkraut! 😉

Aber der Geschmack steht hier gar nicht im Vordergrund. Vielmehr geht es um die Menge an lebenden (!) Bakterien, die zuvor den hohen Vitamingehalt produziert haben und nach dem Verzehr auch noch die eigene Darmflora positiv beeinflussen sollen.

Industriell hergestelltes Sauerkraut wird am Ende noch einmal erhitzt um es haltbar zum machen. Damit werden die Milchsäurebakterien natürlich abgetötet und eine weitere Fermentation gestoppt.

Unser selbst hergestelltes Sauerkraut genießen wir jetzt also nur in sehr kleinen Portionen von 3-4 Löffeln. Da sind jede Menge guter Bakterien drin!

Meine tägliche Ernährung im AIP kannst du in Bildern auch auf Instagram mitverfolgen!

BEWEGUNG

 

Sportliches Highlight der Woche war eine Kanu-Tour mit Familie und Freunden. Da war neben dem Sport auch jede Menge Spass dabei.

Früher habe ich oft mit einem deutlichen Leistungsgedanken trainiert. Heute ist mir klar, dass das für Autoimmunerkrankte nicht der richtige Weg ist.

Der Körper braucht zwar Bewegung, aber eben moderat und nicht exzessiv. Darum sind mir momentan eher spassbetonte sportliche Aktivitäten mit der ganzen Familie und mit deutlichem Erholungsfaktor besonders lieb.

FREIZEIT, FREUNDE & FAMILIE

 

Freizeit? Was ist Freizeit? 😀

Es gibt Wochen, in denen hat man sehr viel zu tun und es gibt Wochen, in denen hat man keine Zeit. Kennst du das auch?

STRESSMANAGEMENT

 

Kleine Maßnahmen zeigen oft große Wirkung! Ein Podcast in der U-Bahn, ein kleiner Spaziergang in der Mittagssonne oder der Besuch beim Friseur. Das alles kann schon wunderbar entspannen. Ich versuche jeden Tag eine dieser Kleinigkeiten für mich umzusetzen.

SCHLAF & REGENERATION

 

Trotz verringerter Hormondosis hat sich mein Schlafbedürfnis nicht erhöht. Das ist ein gutes Zeichen. Ich bin noch immer überrascht wie lang ein Tag ist, wenn man nicht die Hälfte davon verschläft. Das ist ein echter Mehrwert und ein Gewinn an Lebensqualität für mich.

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