Auf Reisen mit dem Autoimmunprotokoll – Tipps und Tricks für unterwegs
Reisen macht unheimlich viel Spaß. Es erweitert den persönlichen Horizont und baut kulturelle Brücken. Urlaubsreisen sind Balsam für die Seele, Auszeit vom Alltag, Inspiration und pure Lebensfreude. Darum ist das Reisen in ferne Länder auch eine unserer großen Leidenschaften. Aber gelten diese Attribute noch für Reisen mit dem Autoimmunprotokoll?
Aus Erfahrung können wir sagen: Ja! Mit der richtigen Vorbereitung, einer positiven Einstellung und etwas Kompromissbereitschaft kann der Urlaub auch mit dem AIP eine der schönsten Zeiten des Jahres werden.
Reisen während der Eliminationsphase
Der gesamte Erfolg des Autoimmunprotokolls hängt von einer konsequenten Eliminationsphase ab. In dieser Zeit bist du praktisch darauf angewiesen jede Mahlzeit selbst zuzubereiten. Nur so kannst du jede Form der Kontamination mit Gluten und anderen problematischen Nahrungsmittelbestandteilen wirklich sicher verhindern.
Weitere Herausforderung warten auf dich. Deine Nahrungsmittel sollten überwiegend aus ökologischer Landwirtschaft stammen. Außerdem sollen sie dich Tag für Tag mit allen notwendigen Nährstoffen versorgen.
Diese Anforderungen während einer Reise zu erfüllen und gleichzeitig das Gefühl von Urlaub zu haben ist nicht unmöglich aber sicher sehr schwierig. Bevor die schönsten Wochen des Jahres für dich in Frustration oder Tränen enden, wähle lieber einen anderen Zeitraum zum Reisen als die Eliminationsphase.
Die Eliminationsphase im AIP dauert in der Regel nicht länger als 30 bis 90 Tage. Während dieser Zeit raten wir zumindest von Fernreisen in dir unbekannte Regionen ab. Dagegen schafft eine Auszeit daheim die optimalen Bedingungen für eine erfolgreiche und möglichst einfache Durchführung der Elimination.
Reisen in der Wiedereinführungsphase
Anders als die Eliminationsphase kann sich die Wiedereinführung von Nahrungsmitteln über Monate und Jahre hinziehen. Wer gerne in die Ferne reist muss unserer Meinung nach auch während dieser Zeit nicht darauf verzichten. Ganz im Gegenteil.
Je nachdem wie du deine Reisezeit füllst und gestaltest, kann dein Urlaub sogar zu einem wichtigen Teil des Erfolges werden. Genügend Schlaf, viel moderate Bewegung, Sonne, gutes Essen und Glückshormone – das sind wichtige Bausteine im Autoimmunprotokoll. Während eines Urlaubs lassen sich diese Punkte sehr gut erfüllen, egal ob im Heimatland oder in der Ferne.
Hotelverpflegung – Eine Herausforderung bei Reisen mit dem Autoimmunprotokoll
Wenn du dich im Hotel mit Verpflegung wohl fühlst, dann solltest du allerdings während des AIPs eine gehobene Kategorie buchen. Damit hast du die besten Chancen, dass man deine sehr besonderen Anforderungen an die Mahlzeiten zumindest zu erfüllen versucht. Aber auch hier bleibt für dich stets das Restrisiko einer ungewollten Wiedereinführung oder Kontamination.
Sprich am besten direkt mit der Küche und erkläre genau, worauf es bei deiner Ernährung ankommt. Der persönliche Kontakt und ein charmantes Lächeln können in dieser Situation für deine Gesundheit von unschätzbarem Wert sein. Schon bei der Wahl des Urlaubslandes solltest du also darauf achten, dass du nicht an unüberwindbare Sprachbarrieren stößt.
Für das Autoimmunprotokoll empfehlen wir Reisen mit Selbstversorgung. Ferienwohnungen und Häuser bieten dafür in der Regel sehr gut ausgestattete Küchen. Mit großem Kühlschrank, Spülmaschine und einer großen Auswahl an Geschirr macht das AIP-gerechte Kochen auch in der Ferne viel Spaß. Wir achten bei der Ausstattung auch stets auf einen BBQ-Grill. Beim Grillen können wir gemeinsam als Familie zubereiten, essen, genießen und entspannen.
So findest du Einkaufsmöglichkeiten am Urlaubsort schon von zuhause aus
Für die Versorgung vor Ort kannst du bereits von zuhause aus erste Einkaufsrecherchen machen. Eine einfache Suche auf Google Maps führt dabei häufig schon zum Erfolg. Verwende im deutschsprachigen Raum Suchbegriffe wie „Bio“, „Bioladen“ oder „Biomarkt“. Für fernere Länder lohnen sich Suchbegriffe wie „Organic Food“ oder „Farmers Market“.
Auch dein Vermieter wird dir gerne Auskunft darüber geben, wo du am Urlaubsort unbelastete Lebensmittel kaufen kannst. Mit solchen Fragen kommt man leicht miteinander ins Gespräch und erhält meist viele wertvolle Insider-Tipps.
Schließlich kannst du auch in einschlägigen Internetforen oder Bewertungsportalen für Reisen und Hotels Informationen zur Verpflegungssituation an deinem Urlaubsort finden.
AIP-konforme Verpflegung bei Reisen mit Bus, Bahn oder Auto
Während einer Reise mit Bus, Bahn oder Auto genießt du alle Freiheiten in Bezug auf deine Mahlzeiten. In deine Bordverpflegung darf alles, was mit dem Autoimmunprotokoll in Einklang steht.
- Rohes Gemüse wie Kohl, Rüben oder Blattsalate
- Rohe Pilze wie Champignons
- Farbintensive Früchte wie Beeren oder Grapefruits
- Fermentiertes wie Sauerkraut
- Sardinen in Dosen
- Buletten aus Hackfleisch
- Gegartes Geflügelfleisch
- Chips aus Süßkartoffel, Grünkohl, Kokosnuss oder Rote Bete
TIPP: AIP-freundliche Nahrungsmittel und vieles mehr findest Du auch in unserem AIP-Shop.
AIP-konforme Verpflegung bei Flugreisen
Bei Reisen mit dem Flugzeug empfehlen wir den Kauf von Tickets ohne Verpflegung. Mit Hilfe einer Reisekühltasche kannst du dich sogar auf Langstreckenflügen sehr gut versorgen. Die folgenden Nahrungsmittel bekommst du ohne Probleme durch die Sicherheitskontrolle für den Abflug.
- Rohes Gemüse
- Obst wie Bananen, Äpfel etc.
- Chips aus Süßkartoffel, Grünkohl, Kokosnuss oder Rote Bete
- Vorgebratene und tiefgefrorene Buletten aus Hackfleisch
- Selbstgemachte AIP-Riegel
Solltest du zur Landung am Zielflughafen noch Nahrungsmittel übrig haben, musst du diese eventuell bei der Einreise deklarieren. Wenn du dir unsicher bist, dann bitte das Kabinenpersonal im Flugzeug um Hilfe beim Ausfüllen der Einreiseformulare. Auch die Beamten der Einreisebehörden sind in der Regel sehr geduldig. Am schnellsten kommst du aber ohne die Einfuhr landwirtschaftlicher Erzeugnisse durch die Einreisekontrollen.
10 Tipps für das Reisen mit dem Autoimmunprotokoll
- Vermeide Reisen in dir unbekannte Regionen während der Eliminationsphase.
- Bereite deinen Reiseproviant selbst vor. Bei Flugreisen beachte die Sicherheits- und Einreisebestimmungen.
- Wenn du während eines Transfers keine AIP-konforme Nahrung bekommen kannst, dann faste vorübergehend. Mit ausreichend Wasser kannst du ohne Mühe für 12 Stunden oder mehr auf jede Nahrung verzichten.
- Wähle ein Urlaubsland, in dem du dich gut verständigen und deine Bedürfnisse erklären kannst.
- Bei Hotelverpflegung sprich direkt mit der Küche. Erkläre deine Einschränkungen bei der Nahrungsmittelauswahl und Zubereitung genau und bitte um Hilfe. Ein besonders freundliches Auftreten sichert dir das Wohlwollen von Koch und Servicepersonal.
- Nutze das Insiderwissen deiner Kontakte vor Ort. Im direkten Gespräch mit Vermietern, Verwaltern oder Servicepersonal kommst du in der Regel schnell und zuverlässig an Informationen über qualitative Nahrungsmittel und die Art ihrer Erzeugung.
- Informiere dich schon bei der Planung zuhause in einschlägigen Internetforen und Bewertungsportalen über die Verpflegungssituation an deinem Urlaubsort
- Je nach Reiseland kann auch eine einfache Recherche nach Einkaufsmöglichkeiten über Google Maps sehr hilfreich sein.
- Meide vor Ort den Verzehr von großen Raubfischen aus dem Meer wie Thun, Schwertfisch, Makrele und anderen. Sie sind in der Regel stark mit Quecksilber belastet.
- Die wichtigste Regel für den Urlaub mit dem AIP: Genieße jeden Tag und tanke auf. Dein Immunsystem wird es dir danken!
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